Der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister (ABL) kritisiert eine unverantwortliche Stimmungsmache um Streiks an den Flughäfen.
„Es gibt keine reale Gefahr von Streiks an den Flughäfen durch die bundesweiten Gespräche mit der Gewerkschaft ver.di“, erklärte Thomas Richter, Vorsitzender des ABL heute in Düsseldorf. Die Situation dürfe nicht schlecht geredet werden.
Arbeitgeberseite und ver.di seien entgegen mancher Darstellung auf einem guten Weg. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik bestehe die große Chance, einen alle Unternehmen erfassenden Tarifvertrag für die Bodenabfertigungsdienste zu vereinbaren, sagte Richter.
Trotz mancher unterschiedlicher Vorstellungen seien sich beide Seiten über das große Ziel einig, sagte der ABL-Vorsitzende. Über eine ganze Reihe Einzelheiten habe man sich bereits verständigt, so etwa eine 37,5-Stunden-Woche.
Bald begönnen Gespräche über die künftigen Vergütungen, sagte Richter. Die Arbeitgeberseite habe zugesichert, dass kein Beschäftigter Einkommen verlieren solle, stattdessen sollten die Arbeitsbedingungen weiterentwickelt und sichere Arbeitsplätze ermöglicht werden.
„Angesichts der Tatsache, dass rund 80 unterschiedliche Vergütungssysteme angeglichen werden müssen, erfordern die Diskussionen Zeit. Dies nicht zu sehen und die Gesprächssituation schlecht zu reden, ist unverantwortlich“, sagte Richter.
Weder die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens noch die Dienstleistungserbringung an anderen Flughäfen werde gefährdet, sagte der ABL-Vorsitzende. Eventuell entstehende Meinungsunterschiede an einzelnen Flughäfen im Zusammenhang mit örtlichen Tarifverträgen dürften nicht instrumentalisiert werden, um das friedliche und partnerschaftliche Zustandekommen eines bundesweiten Tarifvertrages zu verhindern.
Bodenabfertigungsdienste
Bodenabfertigungsdienste sind alle Dienstleistungen rund um die Fluggäste, z. B das Check-In, die Beförderung der Passagiere zwischen Flugzeug und Terminal, das Be- und Entladen mit Gepäck, Fracht und Post, das Enteisen oder Hilfen für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität. Bundesweit sind rund 37.000 Menschen mit diesen Tätigkeiten betraut.
Über den ABL
Der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) e.V. wurde im April 2018 von den privaten Unternehmen Acciona, AHS, Aviapartner, Losch, Swissport Losch und WISAG gegründet. Die Gründungsmitglieder decken die gesamte Bandbreite der Dienstleistungen im Bodenverkehr ab. Der ABL ist aus der Motivation heraus entstanden, einen engagierten und verlässlichen Verhandlungspartner für die Gewerkschaften zu etablieren, der sich für sichere Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen in der Bodenabfertigung einsetzt. Primäres Ziel der Verbandsarbeit ist die Einführung eines allgemeinverbindlichen Branchentarifvertrages zur nachhaltigen Gewährleistung fairer Löhne und Wettbewerbsbedingungen.
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Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) e.V.
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